Olympische Mode-Spiele

Bogner Olympia Fashion Modepilot

Olympische Winterspiele in Sotschi. Bekommt Deutschland nun die Goldmedaille für seine regenbogenfarbene Mannschaftskleidung oder nicht? Wäre sie als politisches Statement gegen Putins Homophonie gemeint gewesen, würde uns die ausländische Presse dafür feiern (die Huffington Post in Kanada würde “davor den Hut ziehen”) und wir uns auch auf die Schulter klopfen. So war es aber leider nicht gemeint. Die Presse könnte Bogners Modeaussage auch ganz anders besprechen (die deutsche tut dies teilweise: Die Welt: Vor dem Regenbogen war Bogners PR-Desaster), denn der 72-Jährige sprach bei der Präsentation im letzten Jahr von einem “Feier-Design,” das von der “tollen Atmosphäre” der Olympischen Sommerspiele in München von 1972 inspiriert worden sei. Himmel! Wir sprechen von der Olympiade, die auch als “Massaker von München” oder “die Geiselnahme von München” in die Geschichte einging, ein Attentat auf die israelische Mannschaft mit insgesamt 17 Toten und einer Unterbrechung der Spiele für einen Trauertag.

“Sind sie eine Manifest für die Homosexualität oder einfach nur hässlich?” fragt Rue 89. In Paris rumgefragt, freuen sich die Franzosen, unaufgeregt und edel in Turtlenecks in Nationalfarben und grauen Revers-Jacken von Lacoste ausgestattet zu sein. Modisch haben sie uns eh abgeschrieben. Und die Briten? Sie bewundern den fröhlichen Mut, aber auch nicht ganz ohne Häme. Die britische Daily Mail schreibt, unsere Sportler sähen darin aus wie riesige Lollipops.

In einer repräsentativen Umfrage unter 12 Bekannten von zwei Bekannten kam heraus, dass junge Männer die deutschen Outfits “total lächerlich” finden. Damen finden die tropischen Farben ganz schön. In Hamburg würden sich “ehrbare Kaufleute mit roten Hosen und blauen Jacken noch identifizieren können, aber nicht mit diesen Papageienkostümen.” In Berlin findet man Bogner eh uncool. Mich persönlich erinnert die Kombination aus bunten Streifen und rosenbedrucktem Rot ganz klar an die Oilily-Reizüberflutung meiner Kindheit. Da schielte ich schon ins französische Nachbarland und freute mich, wenn Papi mir dort etwas in purem Dunkelblau kaufte.

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70ies-Party – die ultimative Hilfe

Als ich am Freitag aus New York zurückkam, hatte ich kaum Zeit, ein passendes Outfit für die abends stattfindende Geburtstagsparty mit Siebzigerjahre-Motto zu organisieren. Also lieber keine Experimenten und gleich zu Vintage Love in die Münchner Frauenstraße 22! Kurz zuvor sagte ich im Taxi noch zu Kai Margrander von der Glamour, dass ich gern etwas von Yves Saint Laurent aus den Siebzigern hätte (ein Wunschtraum) und schwups fand ich es dort. Damit hätte ich sicherlich den Preis einer 70ies-Fashionparty gewonnen,…

Bluse, Hose und Stiefel von Yves Saint Laurent

… aber es war ja nun mal eine Geburtstagsparty im privaten Wohnzimmer mit brennendem Kamin, DJ, Bowle, viel Tanzerei und keinen Modeleuten. Also musste etwas Luftigeres her und ein wenig sexy sollte es bitte auch sein.

Zum violettfarbenen Polyesterkleid konnte ich meine schwarzen Plateau-Overknees mit Kreppsohle von Prada tragen. Und natürlich meine Linda Farrow Vintage Sonnenbrille. Weil das Kleid rückenfrei ist, trug ich ganz 70ies-like auch keinen BH – verbrannt habe ich ihn aber nicht.

Fotos: Modepilot/Modejournalistin

70ies Motto-Party – was tun?

In zwei Wochen bin ich zu einer Siebzigerjahre-Geburtstagsparty eingeladen. Das Kostüm muss sitzen, da ich die Einzige dort sein werde, die etwas mit Mode zu tun, also quasi repräsentativ für uns alle beäugt werden könnte, müsst Ihr mir jetzt bitte bei der Auswahl helfen.

Variante 1: Ich bediene mich aus meinem bestehenden Kleiderschrank, wo eine Schlaghose von Paige viel zu selten an die frische Luft gelassen wird und kombiniere diese

mit a) einem Bikini-Oberteil, das ich mir mit 15 Jahren beim Türken gegenüber des Gymnasiums gekauft hatte und für drüber: eine weiße Hippie-Bluse von 0039 Italy

oder b) einer knallroten Dackelohrkragen-Bluse von Blacky Dress, die ich während meines Praktikums vor 10 Jahren in Hamburg beim Kleidermarkt erstand.

Dazu meine alten und vom Oktoberfest gezeichneten Prada-Stiefeletten mit Krepp-Sohle und Plateau-Absatz.

 

So, das wäre die Nummer Billig, aber vielleicht auch ganz sympathisch. In den kommenden Tagen schaue ich mal in den Onlineshops nach aktuellen Alternativen im Stil der Hippie-Ära um und poste diese dann. Wer schneller auf ein 70er-Jahre-Teil trifft, bitte einen entsprechenden Link in der Kommentarfunktion veröffentlichen. Danke!

Fotos: modepilot/modejournalistin