Runway-looks für Sommer 2014 von 3.1 Phillip Lim, Alexander Wang, Diane von Furstenberg (v.l.n.r.)
Sonntagnachmittag und während viel zu groß gewachsene Kinder in die gegenüberliegende Schule gehen (an einem Sonntag?!) treffen sich die Fashion-Girls im Pavesi-Café auf der Münchner Türkenstraße und lassen die New York Fashion Week und die Entwicklung in der Mode Revue passieren.
Für die Mode im Sommer 2014 werden die Kreuzchen bei Weiß, Schwarz (also Sieger nicht nur in der Politik) und bei anderen unbunten Farben wie Pastell, Rost und Grau gesetzt. Soweit so gut, aber was passiert nur mit der Silhouette? Als Frau, die sich gern weiblich kleidet, bleibt uns das Warten auf die Mailänder Modewoche oder das Festhalten an Labels, die weniger fast forward sind, wie beispielsweise Michael Kors oder Diane von Furstenberg (all time favorite). Die jüngeren Designer (Wang, Lim, Proenza Schouler) schneidern für eine andere Zielgruppe, eine andere Weiblichkeit. Julia Werner und ich lieben die von Dolce & Gabbana gefeierten Rundungen und blicken leicht irritiert auf geschweißte Neopren-Tops und körperferne Shift-Kleider mit Laser-cut. Ja, es scheint, schwierig dieser Tage innovativ und frauenliebend Kleider zu entwerfen. Immerhin schaffen es die Könner von Proenza Schouler und Wang, die Kastenform mit Taille zu verbinden. Doch würde man die Looks tatsächlich kaufen, in denen man entweder wie ein Möchtegern-Teenager (Wang) oder hart (Proenza Schouler) oder sogar unförmig wirkt? Wir finden nein.
Bleibt Victoria Beckham, die die neue Kühle für uns tragbar macht, weil ihre Entwürfe auch sinnlich sind. Keiner und keinem gelingt der Spagat besser: modisch relevant und kreditkartenzückend. Applaus von der Pavesi-Bank!
Fotos: catwalkpictures