Wir alle möchten unsere Kinder vor lebensbedrohlichen Krankheiten schützen und als Mama eines kleinen Sohnes kann ich nur bestätigen, dass die Gesundheit unserer Kleinen einfach das Wichtigste ist. Daher möchte ich heute auf meinem Mamablog ein sehr wichtiges Thema ansprechen, das uns alle betrifft: Meningokokken-Erkrankungen bei Kindern.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwierig sein kann, den Überblick über alle (Schutz-)Impfungen zu behalten und die richtigen Entscheidungen für unsere Kinder zu treffen. Meningokokken-Erkrankungen sind selten, können aber schnell lebensbedrohlich werden und zu schwerwiegenden Folgen führen. Babys unter einem Jahr sind besonders gefährdet.
In diesem Beitrag erfährst du, was Meningokokken überhaupt sind, wer besonders gefährdet ist, wie sich die Symptome äußern, welche Folgen eine Meningokokken-Erkrankung mit sich bringen kann und welche Schutzimpfungen es gibt.
Was sind Meningokokken?
Bevor wir besprechen, wie man Meningokokken-Erkrankungen verhindern kann, schauen wir uns zunächst an, was Meningokokken überhaupt sind. Bei Meningokokken handelt es sich um Bakterien, die eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Blutvergiftung (Sepsis), in manchen Fällen sogar beides gleichzeitig, verursachen können.
Diese Bakterien siedeln sich in der Schleimhaut des Nasen-Rachenraums an. Eine Meningokokken-Erkrankung entsteht, wenn sich das Bakterium im Körper ausbreitet und schwere Infektionen verursacht.
Eine Meningokokken-Erkrankung ist daher äußerst gefährlich und kann binnen Stunden lebensbedrohlich werden.
Wie werden Meningokokken übertragen?
Die Übertragung von Meningokokken erfolgt über Tröpfcheninfektion, also über die Luft oder den Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen. Das bedeutet, dass sie sich beim Küssen ausbreiten können, oder wenn eine infizierte Person hustet oder niest.
Meningokokken kommen im Nasen-Rachenraum von etwa 10 % der gesunden Bevölkerung vor. Diese Personen erkranken selbst nicht, können die Bakterien aber verbreiten. Viele Betroffene stecken sich bei augenscheinlich gesunden Kontaktpersonen wie Familienmitgliedern, Freund*innen oder Betreuungspersonen an.
Wie sind die Symptome einer Meningokokken-Erkrankung?
Eine Meningokokken-Erkrankung kann sich auf verschiedene Arten äußern und unterscheidet sich von Krankheitsfall zu Krankheitsfall. Anfangs sind die Symptome oft unspezifisch und grippeähnlich:
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Schüttelfrost
- Schwindel
- schweres Krankheitsgefühl
Bei einer Hirnhautentzündung können Erbrechen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifigkeit, aber auch Reizbarkeit, Schläfrigkeit und Krampfanfälle, vorkommen. Bei septischen Verläufen kann es zu Hauteinblutungen, kalten Händen oder Füßen, Blutdruckabfall und Organversagen kommen.
Meningokokken-Erkrankungen sind daher schwer zu diagnostizieren und zeichnen sich oft durch einen schnellen Verlauf aus.
Tatsächlich sind Meningokokken-Erkrankungen jedoch selten. Dennoch ist es von enormer Bedeutung, sich über die Folgen zu informieren. Denn wenn es dazu kommt, ist es wichtig, schnell zu handeln, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
Die Folgen einer Meningokokken-Erkrankung
Die Folgen einer Meningokokken-Erkrankung können äußerst schwerwiegend sein und im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Aber auch wenn dein Kind die Erkrankung überlebt, kann es zu schweren Langzeitfolgen kommen. Die Bakterien können das Gehirn und das Nervensystem schwer schädigen, was sich auf verschiedene Aspekte des Lebens auswirkt.
Mögliche Langzeitfolgen einer Meningokokken-Erkrankung können sein:
- Hörverlust: Die Entzündung kann das Hörvermögen beeinträchtigen und sogar zur Taubheit führen.
- Lernschwierigkeiten: Die Folgen können so schwerwiegend sein, dass das Gedächtnis und die Lernfähigkeit beeinträchtigt werden.
- Epilepsie: Eine Entzündung des Gehirns kann zur Entwicklung neurologischer Störungen wie Epilepsie führen, die das Leben deines Kindes stark beeinträchtigen kann.
- Amputation: In extremen Fällen kann es bei einer Meningokokken-Infektion zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung kommen, die eine Amputation von Gliedmaßen erforderlich macht.
- Narben und Entstellungen: Wenn die Erkrankung Hautausschläge oder Narben verursacht, können diese das Selbstbewusstsein und die soziale Interaktion des Kindes beeinträchtigen.
Die Geschichte der kleinen Elisabeth
Ich habe die Geschichte der kleinen Elisabeth verfolgt, die mit elf Monaten an Meningokokken erkrankt ist. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen oder still liegen und hatte Fieber. In der Notaufnahme wurde ein grippaler Infekt vermutet, Mama und Kind sind sogar zweimal wieder nach Hause geschickt worden! Erst beim dritten Besuch in der Klinik, als Elisabeth bereits dunkle Hauteinblutungen am ganzen Körper hatte und nur noch flach atmete, stand der Verdacht einer Meningokokken-Sepsis im Raum.
Plötzlich musste alles sehr schnell gehen, um Elisabeths Leben zu retten. Nach ein paar Stunden bestätigte sich der vorige Verdacht und das kleine Mädchen konnte überleben.
Dass es verschiedene Meningokokken-Gruppen und daher unterschiedliche Schutzimpfungen gibt, wussten ihre Eltern zu diesem Zeitpunkt nicht. Glücklicherweise können die Ärzt*innen das Leben der Kleinen retten. Dennoch leidet Elisabeth bis heute unter den Folgen.
>> Hier erfährst du mehr zur Geschichte der kleinen Elisabeth.
Babys, Kinder und andere Risikogruppen
Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, wenn es um Meningokokken-Erkrankungen geht. Ihr Immunsystem ist noch nicht vollständig entwickelt, was bedeutet, dass sie anfälliger für Infektionen sind. Außerdem sind sie oft in engem Kontakt mit anderen Kindern in Kindertagesstätten oder auf Spielplätzen.
Bei Babys kann sich die Erkrankung beispielsweise durch eine vorgewölbte Fontanelle, schrilles Schreien, Berührungsempfindlichkeit, einen steifen Körper, Teilnahmslosigkeit oder auch Reizbarkeit äußern.
Weitere Risikogruppen für Meningokokken-Erkrankungen
Aber auch andere Alters- und Risikogruppen können betroffen sein. Jugendliche sind durch ihr Sozialverhalten – Rauchen, Küssen, Besuch von Veranstaltungen – besonders gefährdet. Enger zwischenmenschlicher Kontakt und große Menschenansammlungen fördern die Verbreitung der Bakterien. Konzerte, Gruppenreisen, Skikurse oder andere Sportveranstaltungen sind daher Orte mit erhöhter Ansteckungsgefahr. Schüler*innen in Wohnheimen tragen demnach auch ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Auch Reisende und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gehören zu den Risikogruppen.
Mir ist es noch einmal wichtig zu betonen, dass jede*r von uns, unabhängig von Alter oder Lebensstil, an Meningokokken erkranken kann. Eine Meningokokken-Erkrankung kann äußerst rasch voranschreiten. Schon beim ersten Verdacht solltet ihr sofort eine Ärztin oder einen Arzt bzw. direkt das Krankenhaus aufsuchen.
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, wie wir unsere Kinder vor einer Meningokokken-Erkrankung schützen können. Eine dieser Möglichkeiten sind Impfungen. In meinem nächsten Abschnitt erfährst du mehr darüber.
Schutzmöglichkeiten durch Meningokokken-Impfungen
Impfungen sind der bestmögliche Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen. Vielen Eltern ist oft nicht bewusst, dass es verschiedene Meningokokken-Gruppen gibt und daher auch unterschiedliche Impfungen. Dadurch kann eine Schutzlücke bei Kindern entstehen, weil Eltern denken, ihre Kinder wären bereits bestmöglich geschützt, obwohl das oft nicht der Fall ist.
Es gibt also drei unterschiedliche Impfungen, die gegen die fünf häufigsten Gruppen von Meningokokken in Österreich schützen können:
- Die Meningokokken B-Impfung: für Kinder und Jugendliche möglichst früh ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat und als Nachholimpfung bis zum vollendeten 25. Lebensjahr empfohlen.
- Die Meningokokken C-Impfung: für Kleinkinder möglichst früh im 13. Lebensmonat empfohlen.
- Die Meningokokken ACWY-Impfung: für Kinder ab dem vollendeten zehnten Lebensjahr empfohlen.
Wenn du Fragen zu den verschiedenen Impfungen oder deren Zeitplanung hast, scheue dich nicht, mit deiner Kinder- und Jugendärztin oder deinem -arzt darüber zu sprechen. Sie oder er kann dir helfen, die beste Entscheidung für dein Kind zu treffen und dich über den Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen zu informieren.
Wie und wo kann ich mein Kind impfen lassen?
Nachdem du dich von deiner Kinder- und Jugendärztin oder deinem -arzt beraten lassen und dich für eine Impfung entschieden hast, stellt sich die Frage, wo und wie dein Kind geimpft werden kann.
Die meisten Impfungen gegen Meningokokken können in der kinderärztlichen Praxis erfolgen. Es ist auch möglich, dein Kind in einer öffentlichen Impfstation oder in einem Krankenhaus impfen zu lassen.
Vergiss nicht, dass jede Region und jedes Land unterschiedliche Empfehlungen und Vorschriften bezüglich der Impfung gegen Meningokokken hat. Du solltest dich also in jedem Fall in deinem Gebiet darüber informieren, wann und wo die Impfungen zugänglich sind.
Warum ich meinen Sohn gegen Meningokokken impfen ließ
Als mein Sohn geboren wurde, war es mir von Anfang an wichtig, ihm den bestmöglichen Schutz gegen mögliche Erkrankungen zu bieten. Wir hatten einen eher holprigen Start auf der Neo-Intensivstation, was dieses Gefühl noch verstärkte.
Nach eingehender Recherche und Gesprächen mit unserem Kinderarzt entschied ich mich, meinem Sohn alle empfohlenen Impfungen zu geben, einschließlich der Impfungen gegen Meningokokken.
Warum waren mir diese Impfungen wichtig? Ich möchte mein Kind vor den schwerwiegenden Folgen schützen, die durch eine Meningokokken-Erkrankung verursacht werden können. Ich möchte Angst, Schmerzen und langfristige körperliche Schäden vermeiden. Er soll gesund und glücklich aufwachsen.
Alle Eltern möchten das Beste für ihr Kind und ich finde, Impfungen gegen Meningokokken sind ein wichtiger Schritt, um das zu gewährleisten.
Neben dem Schutz vor den Folgen einer Meningokokken-Erkrankung gibt es noch viele andere Gründe, warum ich diese Impfungen als wichtig erachte. Sie schützen unsere Kinder vor potenziell lebensbedrohlichen Krankheiten, die in der Vergangenheit viele Todesfälle verursacht haben.
Weiterführende Informationen
Ich hoffe, dieser Beitrag hat dir geholfen, mehr über Meningokokken-Erkrankungen und die damit verbundenen Impfungen zu erfahren. Es ist wichtig zu wissen, dass Impfungen der bestmögliche Schutz gegen diese lebensbedrohliche Krankheit sind und dass es verschiedene Arten von Impfungen gibt.
Denk auch daran, dich von deiner Kinder- und Jugendärztin oder deinem -arzt beraten zu lassen. Die Entscheidung, ob ihr eure Kinder impfen lasst, ist eine sehr persönliche und wichtige Entscheidung, die ihr als Eltern treffen könnt.
In freundlicher Kooperation mit GSK.