Ein neues Kapitel

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Hi! Du warst vermutlich schon lange nicht mehr hier, vielleicht bist du auch zum ersten Mal hier, aber hey, ich war auch schon lange nicht mehr hier. Und ich tue mich gerade echt schwer, denn manchmal, wenn einem Dinge besonders wichtig sind, ist es schwierig die richtigen Worte am Anfang zu finden. 

Und ich stehe hier vor einem Anfang. Vor einem neuen Leben.

Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es mache mir keine Angst. Als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, bin ich aus allen Wolken gefallen. Obwohl ich mit Anfang/Mitte 30 wahrlich nicht mehr als blutjunge Mutter gelte, habe ich mich gefragt, wie ich das bewältigen soll. Ich bin doch selbst noch nicht erwachsen – zumindest gefühlt nicht. In meinen Augen hatten immer (bis auf ein paar Ausnahmen) erwachsene Menschen Kinder – also ‚richtige‘ Erwachsene. 


Und während ich darüber grübelte, stellte ich fest, dass ich nicht nur auf dem Papier, sondern auch ganz generell zwar den Qualifikationen einer Erwachsenen durchaus entspreche, mich aber nicht so fühle. Und vermutlich aber auch in ein paar Jahren nicht erwachsen gefühlt hätte. Ganz neu ist diese Erkenntnis nicht, deswegen habe ich bereits vor ca. 7 Jahren beschlossen, die Sache mit der Kinderplanung dem Zufall zu überlassen. Das Schicksal  solle den richtigen Zeitpunkt für mich bestimmen. Wenn es passieren sollte, passiert es eben.

Doch hätte ich gedacht, dass es so lange dauern würde? Sicher nicht. Um ehrlich zu sein, habe ich schon gar nicht mehr geglaubt, ich könne auf natürliche Weise schwanger werden. Und irgendwie hatte ich diese vermeintliche Tatsache für mich akzeptiert. Das war nicht einfach, kostete mich einige schlaflose Nächte und plagte mich hin und wieder, aber ich dachte mir: Dann ist eben auch das mein Schicksal. 

Und ich weiss noch, wie ich vor einigen Wochen im Bett lag, noch nicht wissend, dass ich zu dem Zeitpunkt bereits schwanger war und mir dachte: wie gut, dass es bisher nicht geklappt hat. Dann hätte ich womöglich niemals die Zeit gefunden an mir zu arbeiten, mir überhaupt so intensiv Zeit für mich zu nehmen und so intensiv in so kurzer Zeit zu wachsen. Ich spürte in diesem Moment ganz intensiv und ganz instinktiv, dass alles so passieren musste und dass am Ende alles gut werden würde. Ich war einfach wirklich noch nicht soweit. Und jetzt? Bin ich es jetzt? Ich weiss es nicht. Mittlerweile bin ich in der 16. Woche und weiss es noch immer nicht. Meine Gefühle gehen kreuz und quer und verheddern sich. 

Ich bin glücklich. Ich habe Angst.

Ich mache mir Sorgen.

Ich bin hoffnungsvoll. Ich bin überfordert.

Und jede einzelne dieser Gefühlsfacetten werden mit der Lupe vergrößert. 

Manchmal frage ich mich, ob das alles gerade wirklich passiert. Ich hoffe es so sehr. Ich weiss nicht, ob ich für dieses Abenteuer bereit bin, aber ich kann es kaum erwarten es herauszufinden. Und ich würde mich freuen, wenn du mich dabei begleitest.