Milde Herbsttemperaturen und viel Sonne wurden für das Wochenende vorhergesagt, die ersten Blätter fielen schon von den Bäumen. Was kann es da Schöneres geben, als ein bisschen dem Alltag zu entfliehen und in die Natur zu fahren? Gesagt, getan.
Vor einigen Tagen war ich mit David in der Sächsischen Schweiz in einem Camper unterwegs.Dafür, dass ich schon so lange dahin wollte, schließlich ist die Sächsische Schweiz gerade mal 3-4 Autostunden von Berlin entfernt, haben wir uns dann doch einige Jahre Zeit gelassen. Naja, umso größer war dafür die Freude über unseren Spontantrip. Schnell Freunde und die Community nach Tipps gefragt, die dann aber so gut waren, dass ich sie unbedingt mit euch teilen wollte. Denn das Gute ist: In zwei Tagen kann man in der Sächsischen Schweiz schon einiges erleben, aber man lässt auch Raum für weitere Trips und Abenteuer.
Basteibrücke
DIE Hauptattraktion in der Sächsischen Schweiz – und das zu Recht! Der Blick aus über 300m Höhe auf die Landschaft ist absolut atemberaubend und sollte auf der Reise auf keinem Fall fehlen. Wir sind direkt frühmorgens, als die Brücke noch im Nebel lag, hin. Es gibt mehrere Möglichkeiten um hinzukommen: entweder man wandern dahin über die Schwedenlöcher (was wir nicht gemacht haben, aber es soll wunderschön sein) oder man fährt an den nächstgelegenen Parkplatz, der etwa 10 Minuten zu Fuß von der Brücke entfernt liegt.
Pirna, Bad Schandau, Schmilka
Anschließend sind wir auf der Suche nach was zu Essen und noch etwas müde durch die Städte bzw. Dörfer gefahren und sind auch hier mehr als fündig geworden. Die niedlichen Örtchen erinnern an deutsche Idylle, wie man es sonst nur aus Filmen kennt, ein wenig verschlafen, aber unheimlich hübsch. Vor allem Schmilka hat es mir angetan, aber dazu gleich mehr.
Meine Angst war ja in der Sächsischen Schweiz überall Fleisch untergejubelt zu bekommen, doch auch was das Essen angeht, blieben selbst für mich als Vegetarierin keine Wünsche offen. Die Menschen sind freundlich und zuvorkommend, waren selbst auf Veganer eingestellt. So aß ich warmes, selbstgebackenes Handbrot, frisch gebackenen Kuchen und Rotkohl mit Knödeln und Pilzen. Lecker!
Wanderwege erkunden
Was man auf jeden Fall in der Sächsischen Schweiz machen sollte, ist Wandern gehen.
Packt euch allerdings gut ein, es könnte ein wenig kühler werden!
Am ersten Tag haben wir am Parkplatz Beuthenfall geparkt und sind von da aus recht zügig zu den Häntzschelstiegen gewandert. Ich kann euch unbedingt raten es NICHT so zu machen, sondern sich erst eine bequemere und einfachere Route zu nehmen und die Häntzelstiege zum Schluss zu machen, wenn man sich bereits ein bisschen an das Wandern und die Höhe gewöhnt hat. Für mich war es nämlich der Sprung ins kalte Wasser und eigentlich zu extrem für den Anfang. Die Zwillings- und die Häntzschelstiege sind nämlich nichts für Anfänger und für Menschen mit Höhenangst eine echte Überwindung. Man besteigt nämlich auf einer Länge von 700 m einen Höhenunterschied von rund 160 Metern und sollte sich besser nicht umdrehen, denn dahinter geht es ziemlich steil runter. Wer den Weg trotzdem wagt, der wird ganz im Stil von Casper David Friedrich mit einer wunderbaren Aussicht auf die Landschaft belohnt. Zurück sind wir dann erst zum Carola Felsen (ebenfalls wunderschön!) und anschließend durch die Wilde Hölle, die aber glücklicherweise gar nicht so höllisch war, wieder zurück ins Tal gewandert.
Dauer: ca. 3-4 Stunden
Anschließend kann ich euch unbedingt empfehlen in Schmilka eine kleine Essenspause einzuplanen, denn das Örtchen hat wirklich einen besonderen Vibe!
Außerdem würde ich euch unbedingt empfehlen die Hänzelstiege nicht zu allererst zu machen, sondern euch vorsichtig ranzutasten.
Mit dem Boot durch die Klammen
Ein weiteres Highlight sind die Klammen. Dafür parkt ihr am Besten in Hrensko, direkt an der Grenze, denn der Weg bis zur Anlegestelle der Boote befindet sich ca. 2 Kilometer zu Fuß entfernt durch den schattigen Wald, also packt euch gut ein, denn es ist echt kühl dort. Die Bootsfahrt durch den Edmundsklamm dauert ca. 20 Minuten und kostet pro Fahrt 5 EUR/Person. Es lohnt sich aber total. Zum Einen ist es noch nicht so bekannt und entsprechend noch nicht ganz so überfüllt, zum Anderen ist es wirklich ein besonderes Erlebnis in einer einzigartigen Landschaft, das auch relativ leicht begehbar ist.
„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“
Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749 – 1832
Sonstiges:
Es gibt viele Hotels in der Nähe, eins ist sogar direkt in der Bastei. Wir haben uns für einen Camper von roadsurfer entschieden. Parkplätze für die Nacht findet ihr in der Park4Night App. Ansonsten kann man auch gut mit dem Zug anreisen. Achtet auch darauf, dass ihr eher bei gutem Wetter anreist, denn wenn die Wanderwege nass und schlammig sind, kann es schnell zu Unfällen kommen. Und packt unbedingt vernünftige Wandersachen und vor allen auch Schuhe ein!
Habt ihr weitere Tipps oder Anmerkungen? Schreibt sie mir gerne in die Kommentare und ansonsten wünsche ich euch viel Spass in der Sächsischen Schweiz!