„Jede Frau braucht mindestens eine weiße Bluse“, meint Karl Lagerfeld und wenn er das sagt, dann haben wir einen Freibrief für den Kauf der sechsten, achten, zehnten neuen, weißen Bluse. Nun ist es aber so, dass wir beim Kauf aus den früheren Fehlern gelernt haben sollten. Fehlkäufe – davon ist der Schrank voll, mehr davon braucht man nicht.
OK, beim Kauf dieser x-ten weißen Bluse wollen wir alles richtig machen. Modepilot sagt Euch nun, auf was es zu achten gilt. Die entscheidenden Kriterien sind Material-Qualität, Verarbeitung und Schnitt.
1. Qualität:
Die Basis jeder perfekten Bluse ist ein hochwertiger Stoff: Er sollte blickdicht und nicht zu dünn sein. Blusen mit Elasthan-Anteil sitzen zwar auf den ersten Blick bequemer, kaschieren aber oft Passformfehler. Außerdem wetzt sich der Stoff schneller ab und vergilbt leichter. Reine Baumwollqualitäten sind daher empfehlenswert und innerhalb derer sind Vollzwirn- und Pin Point-Gewebe eine gute Wahl. Einen Vollzwirnstoff erkennt man am besonders glatten, weichen Griff. Der Stoff ist sehr strapazierfähig und lässt das Weiß erstrahlen. Durch das gezwirnte Garn wird die Bluse außerdem pflegeleichter und entkittert sich selbst. Pin Point ist eine feinere Version des bekannten Oxford-Gewebes, das durch sein stecknadelkopfgroßes Webmuster eine besonders elegante Anmutung erhält. Wie Vollzwirn ist dieses Gewebe sehr strapazierfähig und liefert zudem einen weichen Tragekomfort.
2. Verarbeitung:
Zur typischen Businessbluse passen einfache Kragen und Manchetten. Nie aus der Mode kommen der traditionellen Kent-, Picadilly- oder der weiter auseinanderstehende Haifischkragen, bzw. in der weiblicheren Variante der Spatenkragen. Schlichte Sportmanschetten mit einem oder zwei Knopflöchern sind nicht nur praktikabel, sondern wirken auch formschön, wenn man die Ärmel hochkrempelt. Die Frontleiste ist entweder glatt, gesteppt oder verdeckt. Die Qualität der Verarbeitung erkennt man an Kappnähten an Schulter- und Ärmelpartie. Bei dieser Nähmethode werden die Stoffkanten zweimal umgeschlagen und mit zwei Nadeln doppelt vernäht. Das hat mehrere Vorteile: Die Naht ist reißfest, sieht außen wie innen sauber aus und es stehen keine Fäden ab. Ein weiteres Merkmal hochwertiger Verarbeitung sind über Kreuz angenähte Perlmuttknöpfe.
3. Schnitt:
Beim Schnitt ist auf eine sogenannte „Wiener Naht“ zu achten. Dies ist eine Teilungsnaht, die meist im Armausschnitt anfängt und im Bogen bis zum Saum die Bluse „tailliert“. Sie ersetzt die oft unschönen und für den Schnitt nicht immer vorteilhaften Brustabnäher. Die Länge der Bluse sollte rund 3 cm über die Hüftknochen reichen und weit genug an der Brust sein, damit sie nicht bei jeder Bewegung aus Hose oder Rock rutscht oder an der Vorderseite zwischen den Knöpfen aufklappt.
Was kosten Blusen dieser Klasse? Für Blusen dieser Qualitäten sind Preise 100 und 150 Euro üblich und durchaus angemessen. Hier zu sparen, macht oft keinen Sinn. Und das angesprochene Schweißflecken-Problem erübrigt sich dann auch oft von alleine, wenn der Stoff und der Schnitt stimmt und man gar nicht schwitzen muss, weil die Bluse einfach perfekt passt.
Hier in den Post habe ich übrigens drei Blusen aus der aktuellen DKNY Kollektion gezeigt. Das wäre dann auch mein ganz persönlicher Tipp. Ich habe zwei Business-Blusen von DKNY, eine in weiß, eine in blau und bin hellauf begeistert. Und die erfüllen auch alle oben genannten Kriterien
Fotos: Catwalkpictures von oben: DKNY, Chloé, DKNY, Veronique Leroy, DKNY