In London treffe ich die beiden Gründer und Macher von Superdry: Creative Director James Holder und Julian Dunkerton, den CEO der “SuperGroup” – er ist einer der 1000 reichsten Männer Großbritanniens.
Modepilot: “Sagt, tragt ihr auf Langstreckenflügen eure Hoodies und Sweatpants – für mich kommt ja gar nichts anderes mehr in Frage.”
James: “Ich trage das, was ich jetzt auch anhabe: Jeans, T-Shirt, Fliegerjacke. Und Julian kam gestern in kurzen Hosen aus dem Urlaub zurück, haha.”
Vermutlich kam er im eigenen Jet. Den haben sie nämlich. Julian trägt nie Jogginghosen. James schon.
Julian lacht und sagt: “Du trägst unsere Hoodies und Sweatpants? Sie sind schön weich, nicht war? Und so körpernah geschnitten. Erst gestern sah ich jemanden die Straße hinunterlaufen und dachte: Mist, der hat einen gut geschnittenen Hoodie an. Erst als ich nah dran war, sah ich, dass er von uns war. Puh!”
Modepilot: Wie bekommt ihr es hin, dass eure Hoodies besser geschnitten und weicher als alle anderen sind (auch nach mehrmaligem Waschen)?
James: “Julian kannte sich mit amerikanischer Mode aus, ich beschäftigte mich mit japanischem Grafikdesign. Was uns vereint: die Liebe zur britischen Schneiderkunst. Wir arbeiten hart, geben niemals auf. Wir sind besessen von Materialien (Julian betont jetzt, dass es vor allen James ist, der besessen ist). Wir suchen überall auf diesem Planeten nach Materialien, die so sind, wie wir uns fühlen möchten. Wir verbessern, verbessern, verbessern…”
Julian: “… es gibt wenige Unternehmen unserer Größe (Die Gruppe beschäftigt knapp 2000 Mitarbeiter, Anm. d. Red.), bei denen sich noch die Gründer ums Detail und den ganzen Prozess kümmern, wie wir es tun.”
Warum die Hoodies und Sweatpants nun so-fluffy-I-could-die-weich sind, verraten sie nicht.
Modepilot: Ihr expandiert gerade wie wild in Deutschland: von den 18 Stores haben allein 2014 neun neue Superdry Stores eröffnet (z.B. in Hamburg, Stuttgart, Dortmund, Frankfurt und der Flagship in München). Dieses Jahr folgen Berlin, Karlsruhe und Bochum. Warum habt ihr es derart auf uns abgesehen?
Julian: In Großbritannien sind wir bestens aufgestellt und zufrieden. Wir expandieren in ganz Europa, aber Deutschland bekommt gerade unsere volle Aufmerksamkeit. Vor zwei Jahren haben wir in Oberhausen unser ersten Einzelhandel gestartet. Wir warteten bis uns der Kunde liebt und jetzt sind wir zuversichtlich, das Geschäft weiter ausbauen zu können. Ich denke, die Engländer und die Deutschen sind sich sehr ähnlich. Sie kaufen die gleichen Produkte. Die Art des Geschäftemachens ähnelt unserer, wie die offene Volkswirtschaft oder die Größe eines Ladenlokals. Es ist auch eine Frage des Wetters. Südfrankreich, Griechenland sind da anders. Skandinavier mögen Schwarz
Modepilot: Jamie Oliver (Star-Koch) denkt auch, dass sich Engländer und Deutsche sehr ähnlich sind. Das erzählte er mir einst auf einer eurer Partys.”
James: “Jamie und wir denken ähnlich, was uns verbindet: Es sind unterschiedliche Branchen, aber die gleiche Herangehensweise. Er ist ein ehrgeiziger Entrepreneur…”
Julian: “… und er ist sehr demokratisch. Er fördert jeden Einzelnen, nicht nur die Tops – das versuchen wir auch. Nächste oder übernächste Woche gehen wir wieder zusammen etwas trinken.”
Modepilot: Gibt es – trotz aller Gemeinsamkeiten – Unterschiede, die euch beim deutschen Kunden auffallen?
Julian: “Stores und Kollektionen sind in den Ländern genau gleich, aber die deutschen Frauen kaufen mehr Pelz (bei Superdry gibt es ausschließlich Kunstpelz und das meist als Kapuzenkranz, Anm. d. Red.).
Mit dem Großhandel in Deutschland kauften 300 Läden zunächst nur die weichen Kleidungsstücke (Hoodies, Jogginghosen, T-Shirts), weshalb wir in Deutschland vor allem dafür bekannt sind. Das wird sich mit unseren eigenen Store nun ändern, wo wir die gesamte Bandbreite abbilden können. In Großbritannien sind wir vor allem für Jacken bekannt. Wir verkaufen Millionen davon, Millionen! Das liegt sicherlich auch an David Beckham, der unsere Lederjacke jahrelang trug, ohne dafür Geld von uns bekommen zu haben.”
Modepilot: Supderdry produziert jährlich circa 6000 unterschiedliche Produkte. Welches ist euer absolutes Lieblingsprodukt?
Julian: “Die absolute Ikone für mich, die auch David Beckham trug, ist die “Original Brad”-Lederjacke. Sie ist für mich aber vor allem das beste Lederdesign, das ich 30 Jahre lang vermisste.”
See you at the party!
Und für die Frauen? Meine neue Lieblingsjacke heißt “Megan Skinny Mix” und ist aus schlammfarbener Baumwolle und schwarzem Leder. Sie ist von Supderdry und kostet aktuell nur noch 125 Euro (statt 250 Euro) >>>

Trage ich zu allem: “Megan Skinny Mix” von Superdry >>>
Fotos: Superdry
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