Karl Lagerfeld’s Shop-Offensive

IMG_2252Karl Lagerfeld ist auf seine alten Tage noch immer tausend mal schneller als ich. Das muss ich einfach eingestehen. Obwohl ich im März dieses Jahres bei der Eröffnung des allerersten Karl Lagerfeld Stores in Paris zugegen war, habe ich noch immer keine Zeit gefunden, darüber in angemessener Größe zu berichten. Schande über mich. Ich wollte es halt schön und gut machen und hab’s am Ende vermasselt, denn bis ich mal anfange zu tippen und die Bilder runter zu rechnen, ist Karl drei, nein vier Schritte weiter. Letzte Woche eröffnete er einen kleinen, zweiten Laden im Pariser Marais Viertel  – vor allem für die Accessoires – und nun steht schon Deutschland auf der Agenda: mit drei, nein eigentlich sogar vier Läden auf einen Schlag.

Los geht’s mit Berlin: Eröffnung am 1. Juli, zur Bread & Butter Messe, 100 qm in der Schönhauser Str. 8. Das ist schon sehr, sehr bald. So schaut der Laden von außen aus:


Schick, nicht wahr?
Und dann geht es weiter in München: Maffeistraße 6, noch größer, angeblich 180 qm. Im September. Und vorher, am 4. Juli noch ein anderer Laden, der sich ausschließlich der Männermode widmet, wohl in den “Fünf Höfen”. Doch damit nicht genug, dann geht es wieder zurück nach Berlin, Anfang 2014, für einen Laden am Leipziger Platz. 

Was erwartet uns deutsche Kunden in diesen neuen Läden? Shops mit viiiiiiieeeel Technik. Ha, und da kommen endlich meine Bilder aus Paris in Aktion vom Boulevard St. Germain-des-Prés.

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Ich habe ja nicht umsonst wie eine Wilde geknipst. Damals im März.

Denn: Diese Karl Lagerfeld Läden sind schon was ganz Besonderes. Sie sind vollgestopft mit Technik, vor allem von Apple, so dass man sich fast fragen muss, ob die das gesponsert haben. Karl Lagerfeld zeigt uns wie ein Laden der Gegenwart auszusehen hat. Ich sage bewusst Gegenwart, denn Experten im Ladendesign gehen davon aus, dass wir in Zukunft genug von zuviel Technik haben und die alte Zeit mit Verkäufern und Service à la der 1950er Jahre etc. zurückkehren werden. Doch wir leben im Hier und Jetzt und da treffen Lagerfelds Shop-Ideen genau den aktuellen Zeitgeist der – vor allem jungen –  technisch verliebten Kunden, die mindestens einen Account in einem sozialen Netzwerk ihr Eigen nennen.

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Also: Über all sind im Laden daher i-Pads installiert, in denen wir die gesamte Kollektion durchducken können, wenn sie nicht schon eh uns vor der Nase an der Kleiderstange hängt. Und wir erhalten Background-Informationen.

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Dort entdecken wir die Looks, Stylingideen, sehen, wie die Sachen angezogen an Models aussehen. Das erleichtert schon mal die Vorauswahl.

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Einmal in der Umkleidekabine dürfen die Freunde mit gucken. Und mit entscheiden.  Wir probieren an, machen eine Bild von uns (via das Foto-i-Pads am Spiegel) und schicken es an unsere beliebtesten Social Media Dienste, damit hoffentlich schnell die Freunde beim Einkauf helfen, indem sie den Daumen hoch und runter zeigen.

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Haben die Freunde genickt und man selbst auch, wird gekauft, Erstmal was zum Anziehen. Für alles andere braucht man die externe Meinung weniger. Denn der rest des Ladens ist voller Mitnahme-Produkte: Schuhe, Taschen, Bücher und Accessoires soweit das Auge reicht. Oder unser Geldbeutel mithält.

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Was ihr hier seht, ist schon die Winterkollektion und da muss ich doch noch etwas tiefer einsteigen. Denn zum Winter wird die komplizierte Unterscheidung der Kollektion Karl, Karl Lagerfeld, Karl Lagerfeld Paris aufgegeben zugunsten einer einzigen Kollektion, die dann schlicht “Karl Lagerfeld” heißt. Danke an die Manager, denn mich brachte das vorher total durcheinander. Und in dieser Neuausrichtung gibt es eben dann Sachen von Einstiegspreis bis teuer.

Jackets von Lagerfeld liegen bei rund 300 Euro – das finde ich, geht noch. Ist in Ordnung. Hier komme ich aber dann auf diese zwei Modelle, die es mir sehr angetan haben:

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Und vor allem das hier:

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Leider sind die nicht für 300 zu haben, denn sonst hätte ich schon zugeschlagen. Ich glaube mich zu erinnern, dass die bei 600 Euro lagen. Hm. Auf alle Fälle ist es nun nicht furchtbar abgehoben und wer sich sehnlichst was von Meister Karl wünscht, wird fündig. Wenn dann eben bei den Accessoires. Auch die Uhren sind ja nicht super teuer. Man findet schon was.

Die Läden, die natürlich in Schwarz und Weiß gehalten sind, sind schon lustig an sich. Überall gibt es Sitzplätze, Nischen, i-Pads und das Spielchen in der Umkleide ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Also Berliner, freut Euch auf diesen Neuzugang in zwei Wochen.

Fotos: PR (2), pariosffice / Modepilot (14)