Das Schicksal älter werdenden Topmodels ist es, mit vorgerücktem Alter bei den Richtigen gebucht zu werden. Eine Cindy Crawford bei C&A. Tut mir leid, das mag mir nicht gefallen. Auch Helena Christensen, die eine Linie für den Dessous-Hersteller Triumph entwarf, lässt mich nicht jubeln. Giselle Bündchen bei Esprit und Christy Turlington für die Esprit Wellness-Linie lasse ich mir eingehen, denn die Bilder waren super und machten Lust darauf, es zu kaufen. Außerdem kann wohl nichts auf der Welt Christy verschandeln. So. Und nun kommen wir zum nächsten Ex-Topmodel-Deal. Den hat sich der Versandhändler Le Redoute einfallen lassen und dabei keine Kosten und Mühen gescheut.
Er nahm Inès de la Fressange und ließ sie nicht nur als “Saison-Gast” aus dem Angebot ihre Lieblingsstücke auswählen, die unter dem Titel “Hold Up!” angeboten werden, nein die La Redouter baten auch noch DEN Fashion-Dokumentaristen schlechthin, Loic Prigent, ein launiges Video zu drehen, in dem Inès bei La Redoute einbricht und Sachen klaut.
Die informierte Polizei bekommt das Model nicht am Ende des Films, aber später dann doch noch. Denn in den Straßen von Paris, ist dieses Plakat plakatiert, auf dem die gute und völlig unnötig gephotoshopte Inès von Polizisten abgeführt wird.
Aufgrund dieses komischen Plakates, das ich auf den Champs gesehen habe, bin ich im Internet auf die Suche gegangen. Warum wurde Inès festgenommen? Schon war ich in den Fängen des Versandhändlers.
Mein Fazit: Das Ganze hat Charme und Witz und die Klamotten sind auch echt okay. Die Franzosen haben es mal wieder bewiesen, wie man aus etwas Unschicken, was Schickes machen kann. Man muss nur ein bisschen Geld in die Hand nehmen und echte Profis engagieren. Unter uns: Noch nie in meinem Leben wollte ich bei La Redoute einkaufen, aber dieses blaue Sommerkleid, das Inès an hat. Ich bin am Überlegen.
So kann gute Werbung und gutes Marketing funktionieren. Bravo.
Fotos: Screenshots La Redoute