Kate Moss (42) und Adidas machen bei der Neuauflage des Gazelle-Sneakers gemeinsame Sache. …
Kate Moss (42) und Adidas machen bei der Neuauflage des Gazelle-Sneakers gemeinsame Sache.
Das britische Supermodel und der deutsche Sportartikelgigant nahmen dazu den Digital-Künstler Doug Abraham mit ins Boot, der aus alten Archiv-Bildern von Kate aus dem Jahre 1993 eine neue Kampagne gestaltete. „Wie der Gazelle-Schuh ist Kate Moss 2016 einfach so relevant, wie sie es in den 1990ern war. Darum funktioniert das Bild so gut“, erzählte Gary Aspden, Markenberater von Adidas, ‚Business of Fashion‘. „Kate erzählte mir Anfang des Jahres, dass sie bei Turnschuhen schon immer ein ‚Adidas Girl‘ war. So gab es eine Anziehung und eine schon vorhandene Synergie.“
Nic Galway, Vizepräsident von Adidas Originals, hofft dabei auf einen genauso großen Erfolg wie bei dem Re-Launch des Stan Smith und des Superstar-Sneakers. Der originale Gazelle sei sehr schmal und europäisch gewesen, 1993 war er ein wenig klotziger und „wirklich kultig“. Der Gazelle kam nämlich bereits in den 1960ern auf den Markt und hat über die Jahre so einige Stilrichtungen beeinflusst, in Britpop bis Grunge hat der Schuh Kultstatus.
Adidas liebt dabei den Weg, wie jede Generation den Gazelle zu ihrem eigenen macht. Die Kampagne soll dabei nicht eine traditionelle Werbung bedienen, sondern eher einen eigenen Content kreieren und in der Kultur selbst arbeiten.
2015 wird der Adidas Superstar der It-Sneaker schlechthin sein. Charakteristisch für den Schuh sind, neben den drei Streifen, die „Shell Toe“-Kappe und natürlich – man erinnere sich an die Neunzigerjahre – die extrabreiten Schnürsenkel. Sohle und Ferse sind identisch zum Stan Smith.
Bereits 2014 hat Adidas mit dem Erfolg des Stan Smith endlich geschafft, was vorher Nike mit den Modellen Nike Air Max, Nike Airforce 1 und Nike Flyknit vorbehalten war: DEN Sneaker der Saison zu etablieren.
Der 1971 mit Tennis-Ass Stan Smith entworfene und gleichnamige Schuh war einige Jahre von der Bildfläche verschwunden. Dann feierte man medienwirksam das Comeback, der Tennis-Schuh schmückte Modelfüße ins unzähligen Lookbooks (z.B. J.Crew) und die gesamte Mode-Elite trug Stan Smiths, von Céline-Designerin Phoebe Philo bis Marc Jacobs und Yohji Yamamoto. Raf Simons entwarf sogar ein eigenes Model, Kanye West, Pharrell Williams und jeder zweite in der Modebranche trug 2014 Stan Smith – mich natürlich eingeschlossen. Mea Culpa.
Alexander Wang zeigte in der Sommerkollektion 2015 ein vom Stan Smith inspiriertes Kleid
Warum ich mir nun so sicher sein kann, dass 2015 dem Adidas Superstar gehört? Ein Sneaker wird nicht zufällig zum 45-jährigem Jubiläum zum „Next big thing“. Es ist das Ergebnis gezielter Marketingaktionen – und damit meine ich nicht nur hübsche Videos und Kampagnenbilder.
Schritt 1: Begehrlichkeit Schaffen
Adidas zeigt, wie auch schon beim Stan Smith, den Klassiker in neuem Gewand. Die sogenannten „Konsortium“-Kollektionen beschreiben eine Art limitierte Edition aus hochwertigen Materialien, die oft in Kooperation mit Künstlern oder Premium Sneaker Stores entsteht. Ende 2014 brachte Adidas eine extrem limitierte und extrem schnell vergriffene “Made in France”-Version auf den Markt – die Superstar-Modelle wurden nicht als Massenware in Asien, sondern von Hand in der kleinen Manufaktur Heschung im Osten Frankreichs produziert, in der auch die ersten Modelle von 1969 entstanden. Das weckt den Sammlergeist, die Preise auf Sneaker-Börsen schnellen in die Höhe und der Edel-Look strahlt auch auf das Original-Modell ab. Ein paar Einblicke, wie es damals in dieser Fabrik aussah, sowie Entwurfszeichnungen und tolle Vintage Werbemotive zum Superstar, hat Adidas Originals im einen Blog veröffentlicht.
Schritt 2: Opinion-Leader
Wenn ein Trend nicht totzukriegen ist, wie aktuell die Sneakerwelle, liegt das natürlich auch an internationalen Stars, die den Trend befeuern. 2015 sind David Beckham, Rita Ora, Damian Lillard und Pharrell Williams die offiziellen Testimonials. Letzterer hatte natürlich auch ein eigenes Stan Smith-Modell entworfen und nun folgt eine Superstar-Edition in insgesamt 50! Farben. Tja, und alles, was Pharrell Williams momentan in die Finger bekommt, kriegt das Label „übercool“.
Die Strategie ist nicht neu: 1969 durften nur ausgesuchte Sportler den Adidas Superstar tragen, bevor er ein Jahr später offiziell im amerikanischen Handel startete. In den 80er Jahren besangen Run-D.M.C., die Großmeister des Rap, die Firma im beschaulichen Herzogenaurach bei Nürnberg. Und tragen den Adidas Superstar, im ganz klassischen Schwarz/Weiß Colorway, gerne ohne Schnürsenkel. Hier im Video zu bewundern:
Last but not least: Adidas macht sich natürlich auch den großen Einfluss von Moderedakteuren, Style-Bloggern und – ihr ahnt es schon – Streetstylestars zu Nutze und verteilt großzügig Geschenke.
Schritt 3: Präsenz steigern
Neben einer groß angelegten Werbekampagne mit Adidas steuert der Sport-Riese natürlich die Präsenz des Modells in den eigenen Stores und im Online-Shop. Und: Wie bei den Luxusmarken übt Adidas auch auf die Händler einen „sanften“ Druck aus. Sprich: Ordert man diese Saison als Store-Inhaber keinen Superstar, ist die Geschäftsbeziehung angeschlagen und man hat keine Chance auf bestimmte begehrte Modelle.
Neben den Standardmodellen ist seit dem 10.01.14 das “Vintage Deluxe Pack” des Superstar 80 in 4 Farben ( Schwarz – Grün – Rot -Blau) bei adidas.de und in ausgewählten Stores erhältlich.
Ein It-Piece unter 100 Euro – das gilt in Modekreisen als super günstig. Natürlich ist der Adidas Superstar demnach schon fast überall ausverkauft, aber ich konnte noch einige in den Online-Shops herausfischen
Jetzt schon mal den passenden Sneaker zum Alexander Wang Kleid aus der Sommerkollektion 2015 sichern.
Alexander Wang zeigte gerade in New York eine Kollektion, für die er sich von verschiedenen Sneaker Modellen inspirieren ließ. Wer über die Kollektion schreibt, kommt auf den Social Media Kanälen um das Hashtag Flyknit (also #flyknit) nicht herum. Dieser leichte Rennschuh von Nike sprang die First-row gerade zu an, als Kleid. Der talentierte Modedesigner konnte aber nicht nur Nike Modelle in Runway Mode übersetzen…
Kleid von Alexander Wang für Sommer 2015 (l.), Nike Flyknit (r.), z.B. über Otto